3D-Illustration eines Schnittmodells eines unterirdischen Pools mit Rohrleitungen und Filtersystem.

Optimieren Sie Ihre Sandfilter für höchste Effizienz

Einleitung

Eine effiziente Sandfilteranlage ist der Schlüssel für klares und hygienisch einwandfreies Poolwasser. Die Filterleistung hängt von vielen Faktoren ab, wie der richtigen Sandfüllung, regelmäßiger Wartung und dem optimalen Betrieb der Anlage.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Effizienz Ihrer Sandfilteranlage messen, mögliche Probleme beheben und die Filterleistung langfristig auf einem hohen Niveau halten. Wir erklären die Grundlagen der Filtration und geben praktische Tipps für den optimalen Betrieb.

Grundlagen von Sandfilteranlagen

Die Funktionsweise einer Sandfilteranlage beruht darauf, das Poolwasser durch einen Behälter mit Spezialsand zu pumpen. Der Sand bildet dabei ein natürliches Filtermedium, welches Schmutzpartikel, Algen, Pollen und andere Verunreinigungen aus dem Wasser herausfiltert.

Der Aufbau einer Sandfilteranlage besteht im Wesentlichen aus einem Druckbehälter, in dem sich eine Filterschicht aus Quarzsand befindet. Die Körnung des Sandes liegt üblicherweise zwischen 0,4 und 0,8 mm. Wichtig ist, dass der Sand eine bestimmte Schüttdichte aufweist, um eine optimale Filterwirkung zu erzielen. Man unterscheidet zwischen Monosand- und Duosandfiltern. Bei Duosandfiltern ist der Sand in zwei Schichten mit unterschiedlicher Körnung aufgeteilt, um die Filterleistung zu erhöhen [1].

Das Wasser wird mittels der Pumpe durch den Sand gepresst. Dabei bleiben Verunreinigungen in den Hohlräumen zwischen den Sandkörnern hängen und das gefilterte Wasser fließt oben wieder aus dem Filter aus. Somit reinigt sich das Beckenwasser mit jeder Umwälzung immer weiter. Sandfilter sind die gebräuchlichste Art von Poolfiltern.

Effizienzfaktoren

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Effizienz von Sandfilteranlagen beeinflussen. Die wichtigsten sind:

Korngröße

Die Korngröße des Filtermediums ist entscheidend. Feinkörnigerer Sand fängt mehr Schmutzpartikel ab als gröberer Sand. Allerdings verstopft feiner Sand auch schneller. Die optimale Korngröße liegt zwischen 0,4 und 0,8 mm (Quelle 1).

Schichtung

Eine Schichtung des Sandes nach Korngröße verbessert die Filterleistung. Grobkörniger Sand in den oberen Schichten fängt größere Partikel ab, feinkörnigerer Sand weiter unten die kleineren (Quelle 2).

Durchflussgeschwindigkeit

Eine niedrigere Durchflussgeschwindigkeit des Wassers durch den Filter verbessert die Reinigung. Allerdings kann der Durchfluss nicht zu gering sein, da der Filter sonst verstopft. Die optimale Geschwindigkeit liegt zwischen 25 und 50 m/h.

Reinigungsintervalle

Regelmäßige Rückspülungen des Filters sind wichtig, um die Effizienz aufrecht zu erhalten. Empfohlen werden Rückspülungen alle 2-4 Wochen, abhängig von der Filterbelastung (Quelle 3).

Messen der Filterleistung

Um die Effizienz von Sandfilteranlagen zu messen, gibt es verschiedene Parameter, die überprüft werden können. Drei der wichtigsten sind:

Messung von Trübung

Die Trübung ist ein Maß für die optische Dichte eines Wassers und gibt an, wie klar oder trübe es ist. Sie wird in NTU (Nephelometric Turbidity Units) gemessen. Je niedriger die NTU, desto klarer ist das Wasser. Mit Trübungsmessgeräten wie z.B. einem Turbidimeter lässt sich die Filterleistung durch Messung der Trübung vor und nach der Filterung bestimmen.

Messung der Leitfähigkeit

Die elektrische Leitfähigkeit des Wassers ist ein Indikator für den Gehalt an gelösten Ionen. Sie wird in μS/cm (Mikrosiemens pro Zentimeter) angegeben. Mit Leitfähigkeitsmessgeräten wie z.B. Leitfähigkeitssonden lässt sich die Abnahme der Leitfähigkeit durch die Filterung messen.

Messung der Durchflussrate

Die Durchflussrate gibt an, wie viel Volumen pro Zeiteinheit gefiltert werden kann. Sie wird z.B. in m3/h gemessen. Mit Durchflussmessgeräten wie bspw. Vortex Durchflusssensoren lässt sich die Filtergeschwindigkeit bestimmen.

Wartung

Das Filtrieren von Schmutz und Verunreinigungen führt natürlich dazu, dass sich mit der Zeit der Sand im Filter “zusetzt”. Dies reduziert die Leistungsfähigkeit der Anlage. Daher ist eine regelmäßige Wartung und Reinigung des Filters sehr wichtig für eine effiziente Sandfilteranlage.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Sandfilter zu reinigen:

  • Rückspülen: Dabei wird die Wasserströmung umgekehrt und das Wasser von unten nach oben durch den Filter geschickt. So wird der Sand aufgewirbelt und Verunreinigungen werden herausgespült. Laut diesem Video sollte man dafür ca. 3-5 Minuten rückspülen.
  • Chemische Reinigung: Mit speziellen Reinigungsmitteln lassen sich Ablagerungen im Filter lösen und entfernen. Allerdings sollte man dabei die Herstellerangaben genau beachten.
  • Austausch des Filtermaterials: Nach einigen Jahren muss der Sand komplett ausgetauscht werden, da er durch die Reinigungen immer feiner wird. Laut dieser Anleitung ist etwa alle 5 Jahre ein Austausch empfehlenswert.

Eine regelmäßige Wartung und Reinigung ist also essenziell, um die Filterleistung dauerhaft aufrecht zu erhalten. Besonders wichtig ist dabei das richtige Rückspül-Intervall, da ein verschmutzter Sandfilter die Wasserqualität enorm beeinträchtigen kann.

Mögliche Probleme

Sandfilteranlagen können mit der Zeit verschiedene Probleme entwickeln, die sich negativ auf die Filterleistung auswirken. Drei der häufigsten Probleme sind Verstopfung, Biofilmbildung und Algenwachstum im Filter:

Verstopfung tritt auf, wenn sich Schmutzpartikel zwischen den Filtersandkörnern ablagern. Dies verringert die Durchlässigkeit des Sandes und behindert so den Filterprozess. Ursachen können Verschmutzungen aus der Umgebung wie Blütenstaub oder Rußpartikel sein. Auch eine mangelnde Wartung begünstigt Verstopfungen. Regelmäßiges Rückspülen des Filters ist daher wichtig.

Biofilme bilden sich, wenn Bakterien und andere Mikroorganismen sich auf dem Filtersand ansiedeln [1]. Sie bilden einen schleimigen Belag, der die Filterleistung mindert. Chlordesinfektion allein reicht oft nicht aus, um Biofilme zu verhindern. Eine regelmäßige Reinigung des Filters ist daher ebenfalls wichtig.

Algenwachstum kann auftreten, wenn zu viel Nährstoffe in das Beckenwasser gelangen. Die Algen siedeln sich dann auch im Filter an und beeinträchtigen den Durchfluss. Eine regelmäßige Messung und Korrektur des pH-Werts sowie eine ausreichende Chlorung helfen, Algenbildung vorzubeugen [2].

Effizienzsteigerung

Es gibt einige Möglichkeiten, die Effizienz einer Sandfilteranlage zu steigern:

Optimale Korngröße wählen

Die Korngröße des Filtermediums hat großen Einfluss auf die Filterleistung. Feinkörniger Sand filtert kleinere Partikel, verstopft aber auch schneller. Gröberer Sand verstopft seltener, filtert aber größere Schmutzpartikel schlechter. Die optimale Korngröße liegt üblicherweise zwischen 0,4 und 0,8 mm [1].

Rückspülung modifizieren

Eine häufigere Rückspülung bei niedrigerem Druck reinigt den Filter besser und vermeidet Verstopfungen. Empfohlen werden Rückspülungen alle 2-3 Tage für 3-5 Minuten. Zu langes oder zu starkes Rückspülen kann den Sand jedoch auswaschen [2].

Vorfilterung

Eine zusätzliche Vorfilterung, z.B. mit einem Skimmer oder Vortex, fängt groben Schmutz ab und entlastet den Sandfilter. Dadurch sinkt die Verstopfungsgefahr und die Filterleistung bleibt konstanter.

Neue Filtertechnologien

Um die Effizienz von Sandfilteranlagen zu steigern, entwickeln Hersteller ständig neue Filtertechnologien. Besonders vielversprechend sind hier Alternativen wie Kartuschenfilter und Aktivkohlefilter.

Kartuschenfilter bestehen aus Filterpatronen, die einfach ausgetauscht werden können. Sie filtern Partikel mit einer sehr hohen Effizienz heraus, ohne dass der gesamte Filterkessel gereinigt werden muss. Kartuschenfilter eignen sich daher optimal für Anwendungen, bei denen eine maximale Filterleistung bei minimalem Wartungsaufwand gefordert ist.

Aktivkohlefilter binden Verunreinigungen durch Adsorption. Sie können Stoffe wie Chlor, Gerüche und Geschmack aus dem Wasser entfernen, was mit herkömmlichen Sandfiltern nicht möglich ist. Aktivkohlefilter sind eine sinnvolle Ergänzung, wenn zusätzlich zur Partikelfiltration auch eine chemische Reinigung des Wassers gewünscht ist.

Sowohl Kartuschen- als auch Aktivkohlefilter gibt es als kostengünstige Alternativen zu den Original-Ersatzfiltern der jeweiligen Hersteller. Diese Alternativfilter können die Leistung von Sandfilteranlagen deutlich verbessern.

Fazit

Eine Sandfilteranlage ist ein wichtiges Element für die Wasseraufbereitung in Schwimmbädern. Mit der richtigen Wartung und Pflege kann die Effizienz der Filteranlage optimiert werden.

Folgende Punkte sind für eine effiziente Sandfilteranlage entscheidend:

  • Regelmäßige Kontrolle und Reinigung des Filtermediums
  • Anpassung der Filtergeschwindigkeit an die Belastung
  • Optimale Sandkorngröße für die jeweilige Anwendung
  • Regelmäßiger Rückspülzyklus zur Entfernung von Schmutzpartikeln
  • Einsatz von Flockungsmitteln zur Verbesserung der Filterleistung
  • Moderne Steuerungstechnik für optimalen Betrieb

Mit simplen Maßnahmen wie der regelmäßigen Wartung kann die Effizienz deutlich gesteigert werden. Bei größeren Problemen lohnt sich ggf. die Investition in neue Filtermedien oder modernere Filtertechnologien.

Quellen

Verlinkte Quellen aufführen.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert