Querschnittsansicht eines Swimmingpools mit integriertem Filtersystem.

Sandfilteranlagen für glasklares Poolwasser? So gelingt’s!

Einführung

Sandfilteranlagen und Poolchemie sind wichtige Bestandteile für die saubere und hygienische Wasserpflege in Schwimmbädern. Eine Sandfilteranlage filtert das Wasser mechanisch und entfernt Verunreinigungen wie Schmutz, Hautschuppen oder Algen. Sie ist ein zentrales Element für die Wasseraufbereitung im Pool. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sandfilteranlagen die Wasserchemie beeinflussen und welche Aspekte der Poolpflege damit zusammenhängen.

Was ist eine Sandfilteranlage?

Eine Sandfilteranlage ist ein wichtiges Element zur Reinigung und Pflege des Wassers in einem Schwimmbad. Sie filtert kontinuierlich das Wasser, um Verunreinigungen wie Schmutz, Algen und andere organische Stoffe herauszufiltern.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kartuschenfiltern, die nur grobe Verunreinigungen abfangen, reinigt eine Sandfilteranlage das Wasser viel gründlicher. Das Funktionsprinzip ist einfach: Das Badewasser wird durch einen Behälter gepumpt, der mit speziellem Filterkies oder Filterglassand gefüllt ist. Der Sand bildet eine Art Sieb, das Schmutzpartikel bis hinunter zu einer Größe von ca. 10-20 μm herausfiltert. Je feiner der Sand, desto besser die Reinigung.

Durch den Sand fließt das Wasser von oben nach unten und tritt am Boden des Filters wieder aus. Der Schmutz bleibt in der Schicht aus Filterkies hängen. In regelmäßigen Abständen wird der Filter durch Umpumpen des Wassers gereinigt (“Rückspülen”). Dabei wird der Sand aufgewirbelt und der Dreck nach oben gespült. Ein Rückspülventil leitet das Schmutzwasser ins Abwassersystem ab. Danach läuft das Filtern wieder normal weiter.

Eine gut dimensionierte Sandfilteranlage mit regelmäßiger Wartung sorgt so für hygienisch sauberes und klares Badewasser. Sie ist unverzichtbar für jeden Pool. Mehr Infos zur Funktionsweise von Sandfilteranlagen finden Sie hier: Wie funktioniert eine Sandfilterpumpe?

Vorteile von Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen haben gegenüber anderen Filtrationsmethoden wie Kartuschenfiltern einige wichtige Vorteile:

Filterleistung: Der Quarzsand in Sandfilteranlagen bietet eine sehr große Filterfläche. Selbst kleine Sandfilter können mehrere Kilogramm Sand aufnehmen und damit das Wasser optimal filtrieren. Die Filterleistung ist damit meist höher als bei Kartuschenfiltern [1].

Kosten: Sandfilteranlagen sind in der Anschaffung günstiger als Kartuschenfilter. Auch die laufenden Kosten für Wartung und Sand-Nachfüllen sind niedrig. Kartuschenfilter müssen dagegen regelmäßig ausgetauscht werden, was hohe Folgekosten verursacht.

Wartung: Die Wartung von Sandfilteranlagen ist einfach. Der Sand muss nur alle paar Jahre erneuert werden. Kartuschenfilter müssen dagegen 1-2 mal pro Jahr gewechselt werden. Auch die Reinigung des Sandfilters mit dem Rückspülen ist einfach durchführbar.

Nachteile von Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen haben auch einige Nachteile, die man beachten sollte:

Regelmäßige Wartung ist nötig, um die Filterleistung aufrechtzuerhalten. Der Filtersand muss regelmäßig gespült und bei starker Verschmutzung sogar komplett ausgetauscht werden. Dies verursacht zusätzlichen Arbeits- und Kostenaufwand. Laut Schwimmbadbau24 ist die Wartung deutlich aufwendiger als bei Kartuschenfiltern.

Die Filterleistung von Sandfilteranlagen ist zudem begrenzt. Feine Schwebstoffe wie Algen oder Keime können sie nur bedingt zurückhalten. Moderne Kartuschenfilter haben hier klar die Nase vorn, da ihre Filtervliese viel feinporiger sind. Allerdings hat der Sandfilter den Vorteil, groben Schmutz sehr gut abzuscheiden und die Wasserqualität insgesamt zu verbessern.

Sandfilteranlagen und pH-Wert

Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Aspekte für eine gute Wasserqualität im Pool. Er gibt an, ob das Wasser sauer (pH-Wert unter 7) oder basisch (pH-Wert über 7) ist. Der ideale pH-Wert in einem Pool sollte zwischen 7,0 und 7,4 liegen.

Sandfilteranlagen können den pH-Wert im Poolwasser beeinflussen. Bei der Filtration entzieht der Filtersand dem Wasser Mineralstoffe und Spurenelemente. Dadurch kann der pH-Wert im Laufe der Zeit absinken und das Wasser saurer werden. Regelmäßiges Nachfüllen mit Leitungswasser, das meist einen eher basischen pH-Wert aufweist, kann dem entgegenwirken.

Um den pH-Wert im optimalen Bereich zu halten, gibt es einige Möglichkeiten:

  • Regelmäßige Messung und Kontrolle des pH-Werts
  • Zugabe von pH-Plus, um den pH-Wert zu erhöhen, wenn er zu niedrig ist
  • Zugabe von pH-Minus, um den pH-Wert zu senken, wenn er zu hoch ist
  • Ausgleich durch Leitungswasser beim Nachfüllen des Pools
  • Verwendung von Puffersubstanzen bzw. Stabilisatoren, die pH-Wert-Schwankungen abmildern

Mit der richtigen Einstellung und Kontrolle des pH-Werts kann die Sandfilteranlage ihre optimale Filterwirkung entfalten und klares, hygienisch einwandfreies Badewasser garantieren. Mehr Informationen zum Thema Pool-pH-Wert finden Sie in diesem nützlichen Artikel: https://www.steinbach-group.com/en/pool-care/adjusting-of-the-ph-value/.

Sandfilteranlagen und Chlor

Chlor ist eine der wichtigsten Chemikalien für die Wasserpflege in Swimmingpools. Das Chlor dient dazu, das Wasser sauber und keimfrei zu halten. Dabei hängt der optimale Chlorgehalt stark von der Filterfunktion der Sandfilteranlage ab.

Sandfilter fangen viele Schmutzpartikel und Verunreinigungen aus dem Poolwasser heraus. Je sauberer das Wasser, desto weniger Chlor wird benötigt, um es keimfrei zu halten. Mit einer gut funktionierenden Sandfilteranlage kann der Chlorgehalt daher niedrig gehalten werden. Laut Experten liegt der optimale Chlorgehalt bei 0,3-0,6 mg/l [1].

Ist die Filterleistung der Anlage jedoch unzureichend, sammeln sich mehr Schadstoffe im Wasser an. In diesem Fall muss mehr Chlor zugegeben werden, um das Wasser zu desinfizieren. Nach der Chlorzugabe sollte die Sandfilteranlage 48 Stunden durchgehend laufen, damit das Chlor seine Wirkung voll entfalten kann [2].

Eine gut gewartete Sandfilteranlage ist daher essenziell, um den Chlorbedarf niedrig und das Badeerlebnis angenehm zu halten. Die Filterung und Chlorzugabe sollten aufeinander abgestimmt sein für sauberes, klares Poolwasser.

Weitere Aspekte der Wasserchemie

Neben dem pH-Wert und Chlor gibt es noch einige weitere wichtige Aspekte der Wasserchemie in Schwimmbädern, die von der Sandfilteranlage beeinflusst werden. Dazu gehören vor allem Kalk, Algen und Trübung.

Kalkhaltiges Wasser kann zu Ablagerungen in der Sandfilteranlage führen und die Filterleistung reduzieren. Um dem entgegenzuwirken, kann ein Entkalker zum Poolwasser gegeben werden. Dieser bindet den Kalk und sorgt so für sauberes Wasser [1].

Algenbildung wird durch regelmäßiges Chlorieren des Wassers verhindert. Sollten sich dennoch Algen in der Anlage bilden, müssen diese mechanisch entfernt und die Anlage gespült werden. Auch ein Algizid kann helfen, Algenbildung zu vermeiden.

Eine getrübte Sicht im Schwimmbad ist meist ein Zeichen für Verschmutzungen im Wasser. Hier kann eine Flockung des Wassers helfen, die Schwebstoffe auszuflocken und von der Filteranlage entfernen zu lassen. So wird wieder klares Wasser erreicht [2].

Wartung von Sandfilteranlagen

Eine regelmäßige Wartung ist wichtig, um die Funktionsfähigkeit von Sandfilteranlagen langfristig zu erhalten. Besonders die regelmäßige Reinigung spielt dabei eine große Rolle.

Sandfilter sollten etwa alle 2-4 Wochen gereinigt werden, indem der Filter rückgespült wird. Dabei wird das Wasser umgekehrt durch den Filter gepumpt, um Schmutz und Verunreinigungen herauszulösen. Je nach Nutzung kann auch öfter oder seltener gereinigt werden. Wichtig ist, den Druckanstieg zu beobachten – ab einem Druck von etwa 0,5 bar über dem Normaldruck sollte eine Reinigung erfolgen.[1]

Neben der Reinigung sollte auch der Filtersand regelmäßig erneuert werden, da er durch den Schmutz verstopft. In der Regel empfiehlt sich ein Austausch alle 3-5 Jahre. Bei starker Nutzung kann auch schon nach 1-2 Jahren ein Wechsel sinnvoll sein. Wichtig ist, speziellen Pool-Filtersand zu verwenden. Dieser hat eine besonders feine Körnung für eine optimale Reinigungsleistung.

Eine regelmäßige Wartung hilft, die Leistung von Sandfilteranlagen dauerhaft zu erhalten und ein hygienisch einwandfreies Badewasser zu gewährleisten.

Alternative Filtermethoden

Es gibt einige alternative Filtermethoden, die eine Alternative zur herkömmlichen Sandfilterung in Pools darstellen. Einige der bekanntesten sind:

Zeolith-Filtermedien

Zeolith ist ein natürliches Mineral, das in einigen neueren Poolfiltern anstelle von Sand verwendet wird. Es filtert kleinere Partikel aus dem Wasser und reduziert Ammoniak und Chloramine. Laut Recreonics ist es auch biologisch abbaubar.

Zellulose-Filter

Filtermedien aus Zellulose oder Holzfaser, wie ZeoClear, können auch als umweltfreundliche Alternative zu Sand verwendet werden. Sie absorbieren Verunreinigungen.

Ozon-Desinfektion

Ozon tötet Keime ab und oxidiert organische Verbindungen. Laut GoDo Pools ist es eine effektive Alternative zur Chlordesinfektion, ersetzt aber nicht die Filtration.

Fazit

Sandfilteranlagen spielen eine wichtige Rolle für die Wasserqualität und Chemie in Schwimmbädern. Sie filtern Schmutz und Verunreinigungen aus dem Wasser und sorgen so für Klarheit. Allerdings beeinflussen sie auch den pH-Wert und die Konzentration von Chemikalien wie Chlor. Eine regelmäßige Wartung ist daher essenziell.

Die Vorteile von Sandfilteranlagen sind die mechanische Filterung, niedrige Betriebskosten und einfache Wartung. Nachteile können ein häufigeres Rückspülen und die Beeinflussung der Wasserchemie sein. Im Vergleich zu anderen Filtern wie Kartuschenfiltern haben sie aber eine längere Lebensdauer.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sandfilter für die Wasserqualität unverzichtbar sind. Mit der richtigen Wartung und Kontrolle der Wasserwerte können die Nachteile minimiert und die Vorteile voll ausgeschöpft werden.

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