Querschnittansicht eines Swimmingpools mit Wasseroberfläche und offen gelegter Filteranlage.

Mythen über Sandfilteranlagen – Was ist wirklich Fakt?

Einführung

Sandfilteranlagen sind eine beliebte Wahl für Schwimmbecken und Pools. Sie zeichnen sich durch eine hohe Filterleistung und gute Wasserqualität aus. Dennoch ranken sich auch viele Mythen und Missverständnisse um diese Filterart. In diesem Artikel möchte ich einige der gängigsten Irrtümer über Sandfilteranlagen aufklären.

Oft hört man beispielsweise, dass Sandfilteranlagen sehr wartungsintensiv seien. Andere meinen, sie seien lauter oder verbrauchten mehr Energie als andere Filtertypen. Solche Behauptungen stimmen jedoch häufig nicht. Ich werde im Folgenden gezielt auf die häufigsten Mythen eingehen und erklären, warum diese so nicht zutreffen.

Ziel ist es, ein realistisches Bild von Sandfilteranlagen zu zeichnen und bestehende Vorurteile auszuräumen. Denn wenn man die Fakten kennt, wird klar, dass diese Filtermethode durchaus viele Vorteile bietet. Lassen Sie uns also einen genaueren Blick auf die gängigsten Mythen werfen.

Mythos Nr. 1: Sandfilteranlagen sind wartungsarm

Viele denken, dass Sandfilteranlagen nur ein- oder zweimal pro Jahr gewartet werden müssen. Das stimmt jedoch nicht ganz. Richtig eingestellte Sandfilteranlagen müssen alle paar Wochen gespült werden, um eine optimale Wasserqualität zu erhalten. Der Sand in den Filtern muss außerdem alle 3-5 Jahre ersetzt werden.

Regelmäßige Wartung ist wichtig, da sich Schmutz und Verunreinigungen im Sand ansammeln. Wird der Sandfilter nicht regelmäßig gespült, kann das Filtermaterial verstopfen und die Filterleistung stark nachlassen. Außerdem können sich ohne regelmäßige Spülungen Algen und Bakterien bilden.

Eine gute Sandfilteranlagen-Wartung beinhaltet:

  • Wöchentliche Sichtkontrolle
  • Monatliche Spülung
  • Jährliche Tiefenreinigung
  • Regelmäßiger Sandwechsel alle 3-5 Jahre

Mit der richtigen Pflege lassen sich Probleme vermeiden und die Lebensdauer der Anlage verlängern. Sandfilteranlagen sind also nicht ganz so wartungsarm wie oft angenommen.

Mythos Nr. 2: Sandfilteranlagen sind laut

Ein häufig geäußerter Kritikpunkt an Sandfilteranlagen ist, dass sie angeblich sehr laut sind. Dieser Mythos basiert allerdings auf veralteten Informationen. Moderne Sandfilteranlagen von renommierten Herstellern arbeiten sehr leise und stören nicht die Nachbarschaft.

Die Entwicklung der letzten Jahre hat die Lautstärke von Sandfilteranlagen deutlich reduziert. Durch verbesserte Motoren, optimierte Hydraulik und schallgedämpfte Gehäuse ist der Betrieb heute angenehm ruhig. Selbst in direkter Nähe sind moderne Anlagen kaum zu hören. Laut Herstellerangaben liegt der Schalldruckpegel je nach Modell zwischen 45 und 60 Dezibel – vergleichbar mit einem normalen Gespräch.

Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Marken und Preisklassen. Hochwertige Modelle von Anbietern wie AstralPool oder Waterco zeichnen sich durch besonders niedrige Geräuschemissionen aus. Wer Wert auf einen leisen Betrieb legt, sollte daher auf Qualitätsprodukte setzen. Aber auch günstigere Sandfilter lassen sich heute sehr leise betreiben und unterscheiden sich kaum von anderen Filtern.

Sandfilteranlagen aus vergangenen Jahren können allerdings lauter sein. Mit einem Modernisierungs-Kit lassen sich ältere Modelle preisgünstig auf den neuesten Lärmschutz-Stand bringen. Ein solches Upgrade lohnt sich, um die Lautstärke dauerhaft auf ein angenehmes Niveau zu reduzieren.

Moderne Sandfilteranlagen sind also keineswegs so laut wie früher. Dank technischer Innovationen können sie heute sehr leise und geräuscharm betrieben werden. Der Mythos von der lärmenden Sandfilteranlage ist überholt.

Mythos Nr. 3: Sandfilteranlagen verbrauchen viel Energie

Viele denken, dass Sandfilteranlagen einen besonders hohen Energieverbrauch haben. Dieser Mythos hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Der Stromverbrauch einer Poolfilteranlage hängt in erster Linie von der Pumpenleistung ab, nicht von der Filtertechnologie.

Eine Studie des LANUV hat gezeigt, dass der Energieverbrauch von Sandfilteranlagen vergleichbar mit anderen Filtertechnologien wie Kartuschen- oder Diatomeen-Filtern ist [1]. Entscheidend ist die richtige Auslegung und Dimensionierung der Filteranlage für die Poolgröße.

Mit energieeffizienten Umwälzpumpen und eventuell Zeitschaltuhren kann der Energieverbrauch optimiert werden. Moderne Sandfilteranlagen sind also energieeffizient und umweltfreundlich. Der Stromverbrauch muss kein Argument gegen diese Filtertechnik sein.

Mythos Nr. 4: Sandfilteranlagen sind teuer

Ein häufiger Irrglaube ist, dass Sandfilteranlagen besonders teuer in der Anschaffung sind. Tatsächlich sind die Anschaffungskosten jedoch vergleichbar mit anderen gängigen Filtertypen wie Kartuschen- oder Trommelfiltern.

Die Kosten einer Sandfilteranlage hängen von Faktoren wie der Pumpenleistung, der Größe des Filters und der verwendeten Materialien ab. Mittelklasse-Modelle mit einer guten Filterleistung gibt es bereits ab 500-800 Euro. Hochwertige Systeme mit großen Filtern und starken Pumpen können bis zu 2.000 Euro kosten.

Langfristig macht sich die Investition in eine gute Sandfilteranlage jedoch bezahlt. Sie hat eine lange Lebensdauer und der Sand muss nur alle paar Jahre ersetzt werden. Zudem fallen weniger Folgekosten für Strom und Chemikalien an als bei anderen Filtern. Wer Wert auf gute Wasserqualität legt, sollte die etwas höheren Anschaffungskosten einer Sandfilteranlage nicht scheuen.

Mythos Nr. 5: Sandfilteranlagen sind schwer zu installieren

Viele denken, dass die Installation einer Sandfilteranlage sehr komplex ist und nur von Fachbetrieben durchgeführt werden kann. Doch das ist ein Irrtum. Moderne Sandfilteranlagen sind so konzipiert, dass sie auch von technisch versierten Laien selbst eingebaut werden können.

Die einzelnen Komponenten wie Pumpe, Filterbehälter und Leitungen sind vorkonfektioniert und müssen nur noch miteinander verbunden werden. Anleitungen und Installationsschemata in der Bedienungsanleitung erklären Schritt für Schritt, was wo angeschlossen werden muss. Hilfreiche Video-Anleitungen verdeutlichen die einzelnen Installationsschritte.

Mit etwas handwerklichem Geschick und technischem Verständnis kann die Installation einer Sandfilteranlage daher auch von ambitionierten Heimwerkern selbst durchgeführt werden. Aber auch für Fachbetriebe ist die Installation dank der vorkonfektionierten Baugruppen und detaillierten Anleitungen einfach und schnell erledigt. Sandfilteranlagen sind also entgegen der landläufigen Meinung keineswegs schwer einzubauen.

Mythos Nr. 6: In Sandfiltern können Bakterien wachsen

Ein häufiger Mythos ist, dass sich in Sandfilteranlagen für Schwimmbäder leicht Bakterien ansammeln und vermehren können. Dies ist jedoch falsch, wenn die Anlage regelmäßig gewartet wird.

Sandfilter enthalten Quarzsandkörner, die Schmutzpartikel und Verunreinigungen aus dem Poolwasser filtern. Der Sand bietet theoretisch eine Oberfläche, an der sich Bakterien festsetzen könnten. Mit der Zeit können sich tatsächlich Ablagerungen im Filter bilden. Wenn diese nicht entfernt werden, können sich darin Mikroorganismen wie Bakterien ansiedeln und ausbreiten.

Eine regelmäßige Wartung ist daher essenziell [1]. Der Sand sollte 1-2 Mal pro Jahr zurückgespült werden, um Ablagerungen zu entfernen. Zusätzlich wird empfohlen, den Sand alle 5-10 Jahre komplett auszutauschen. Mit dieser einfachen Wartung lässt sich das Bakterienwachstum zuverlässig verhindern.

Ein sachgerecht gewarteter Sandfilter ist also hygienisch unbedenklich und verhindert effektiv die Ansammlung von Mikroorganismen im Poolwasser. Regelmäßige Kontrollen sind trotzdem ratsam, um die Wasserqualität dauerhaft sicherzustellen. Mit einfachen Maßnahmen bleibt der Sandfilter frei von Bakterien.

Mythos Nr. 7: Sandfilteranlagen filtern schlechter als andere Filter

Dieses Vorurteil hält sich hartnäckig, ist aber falsch. Richtig gewartete Sandfilter können sogar besser filtern als viele andere Poolfilterarten. Der Grund dafür ist die besonders feine Filterschicht aus Quarzsand oder Glasperlen in der Filteranlage.

Die Körnung dieses Filtermediums liegt meist zwischen 0,4 und 0,8 mm. Das ermöglicht es, Partikel bis hinunter zu 1-2 μm aus dem Wasser zu filtern. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 100 μm. Selbst Bakterien, die nur 0,2-2 μm groß sind, können von Sandfilteranlagen erfasst werden. Das gelingt den meisten Kartuschenfiltern und Trommelfiltern nicht in gleichem Maße.

Wenn die Sandfilter regelmäßig zurückgespült werden, bleibt ihre hohe Filterleistung lange erhalten. Bei Verschmutzung sollte auch der Filtersand rechtzeitig ersetzt werden, um die optimale Filterwirkung nicht zu verlieren.

Mehr Informationen zur Filterleistung von Sandfilteranlagen im Vergleich.

Fazit

Die gängigen Mythen und Irrtümer über Sandfilteranlagen entsprechen oft nicht der Realität. Sandfilter sind zwar nicht ganz wartungsfrei, brauchen aber deutlich weniger Pflege als andere Systeme. Auch in Sachen Lautstärke und Energieverbrauch schneiden sie nicht schlechter ab als vergleichbare Filterarten. Die Kosten für die Anschaffung mögen höher sein, doch auf lange Sicht ist ein Sandfilter kostengünstiger. Spezielle Bauformen machen die Installation einfach. Das Wachstum von Bakterien lässt sich durch regelmäßige Spülungen vermeiden. Die Filterleistung ist mindestens gleichwertig mit anderen gängigen Filtern. Alles in allem sind Sandfilter eine solide, zuverlässige und kosteneffiziente Wahl für Poolbesitzer.

Weiterführende Informationen

Dieses Thema ist sehr komplex. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, dem empfehle ich folgende weiterführende Informationen:

Auf willhaben.at werden gebrauchte Sandfilteranlagen zum Verkauf angeboten. Hier findet man oft gute Gebrauchtangebote von Privatpersonen.

Diese Seite von willhaben.at bietet Sandfilterpumpen verschiedener Marken zum Kauf an. Gute Produktinfos und Vergleichsmöglichkeiten.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert