Schematische Darstellung einer Wasserfiltrationsanlage mit verschiedenen Rohren und Filtern im Querschnitt.

Sandfilteranlagen: Ihre Funktionsweise und Bedeutung

Einführung

Sandfilteranlagen sind ein wichtiger Bestandteil für die Wasseraufbereitung und -filtration von Swimmingpools. Sie werden eingesetzt, um das Poolwasser von Schmutzpartikeln, Algen, Bakterien und anderen Verunreinigungen zu befreien.

Das Funktionsprinzip einer Sandfilteranlage basiert auf der Filtration des Wassers durch einen Sandfilterkessel mit speziellem Filterkies oder Filterglassand. Über eine Pumpe wird das Poolwasser durch den Filter gepresst. Kleinste Schmutzpartikel bleiben im Filtermedium hängen und sauberes Wasser fließt zurück in den Pool.

Sandfilteranlagen sorgen somit für eine mechanische Reinigung und Aufbereitung des Poolwassers. Sie sind ein essenzieller Bestandteil für hygienisch sauberes Badewasser und gehören zur Standardausstattung eines jeden Schwimmbeckens.

Aufbau und Funktionsweise

Eine Sandfilteranlage besteht aus mehreren Komponenten, die zusammenarbeiten, um das Beckenwasser zu filtern und zu reinigen:

Der Sandfilter selbst ist ein zylindrischer Behälter, der mit speziellem Quarzsand gefüllt ist. Der Sand bildet die Filtrationsschicht, in der Schmutzpartikel hängenbleiben. Je nach Korngröße werden Partikel ab 5-100 μm gefiltert. Im Filter verläuft ein System aus Sammelrohren, über die das gereinigte Wasser wieder in das Becken zurückgeleitet wird. In regelmäßigen Abständen wird der Filter durch Umpumpen und Rückspülen gereinigt (siehe Wartung).

Die Filterpumpe befördert das Wasser durch den Kreislauf. Sie saugt das Beckenwasser an und drückt es durch den Sandfilter. Anschließend gelangt das gereinigte Wasser über die Rücklaufleitung zurück ins Becken. Moderne Pumpen verfügen über eine integrierte Vorfilterung.

Weitere optionale Komponenten sind ein Skimmer zum Abschöpfen von Oberflächenschmutz, eine Umwälzung zur Beckendurchmischung sowie eine Chlor-/pH-Automatik zur Desinfektion und Stabilisierung des Wassers. All diese Komponenten sind über Rohrleitungen und Ventile miteinander verbunden.

Insgesamt sorgt die Sandfilteranlage so für eine kontinuierliche Filterung und Aufbereitung des Beckenwassers. Kleinste Schmutzpartikel werden zuverlässig herausgefiltert.

Quelle: https://pooldoktor.at/sandfilteranlage-anleitung-anschlussplan.html

Vorteile von Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen sind eine beliebte Wahl für private Swimmingpools. Sie haben einige wichtige Vorteile gegenüber anderen Filtertechnologien wie Kartuschenfiltern:

Sandfilter haben eine sehr große Filterfläche. Der Quarzsand in der Filterkammer bietet eine enorme Oberfläche, an der Schmutzpartikel hängen bleiben können. Selbst kleine Sandfilteranlagen filtern das Wasser dadurch sehr gründlich. Laut diesem Vergleich von Sand- und Kartuschenfiltern haben Sandfilter eine um ein Vielfaches größere Filterkapazität.

Sandfilteranlagen sind zudem recht einfach zu warten und zu reinigen. In regelmäßigen Abständen wird der Filter durch Umschalten des 6-Wege-Ventils rückgespült, wodurch der Sand gereinigt wird. Laut diesem Guide sind Sandfilter in der Handhabung sehr simpel.

Auch die Anschaffungskosten sind bei Sandfiltern oft günstiger als bei vergleichbaren Kartuschenfilter-Modellen. Insgesamt gesehen sind Sandfilteranlagen daher eine solide, preisgünstige und leistungsstarke Lösung für private Pools und sehr beliebt.

Nachteile von Sandfilteranlagen

Auch wenn Sandfilteranlagen viele Vorteile bieten, haben sie ebenfalls einige Nachteile, die man kennen sollte. Ein wichtiger Nachteil ist, dass Sandfilter relativ aufwendig gewartet werden müssen. Der Filterkessel muss regelmäßig gesäubert werden, indem der Sand abgesaugt und gespült wird. Dies erfordert einiges an Zeit und Aufwand (Quelle). Auch der Druckverlust nimmt mit der Zeit durch Verschmutzung zu, sodass regelmäßig Backspülungen nötig sind.

Im Vergleich zu Kartuschenfiltern beanspruchen Sandfilter zudem deutlich mehr Platz. Der Filterkessel ist groß und schwer, sodass ein geeigneter Aufstellungsort vorhanden sein muss. Generell eignen sich Sandfilter weniger für kleinere Pools, da sie überdimensioniert wären. Ab einer bestimmten Poolgröße sind sie jedoch klar im Vorteil.

Auch die Anschaffungskosten sind bei Sandfilteranlagen höher als bei Kartuschenfiltern. Zwar sind die Filtermedien günstiger, dafür ist die gesamte Filteranlage teurer. Bei kleinen Pools überwiegen daher oft die Nachteile, sodass Kartuschenfilter die bessere Wahl sind. Ab einer Poolgröße von ca. 30-40 m3 machen Sandfilter jedoch in vielen Fällen mehr Sinn (Quelle).

Wartung

Eine regelmäßige Wartung ist für den optimalen Betrieb einer Sandfilteranlage unerlässlich. Durch die Filterung sammeln sich mit der Zeit Schmutz und Verunreinigungen in der Filteranlage an, die entfernt werden müssen. Die wichtigsten Wartungsarbeiten sind:

Rückspülen des Filters: In regelmäßigen Abständen, abhängig von der Poolnutzung alle 1-2 Wochen, sollte der Filter rückgespült werden. Dabei wird der Schmutz aus dem Filtersand gelöst und in den Kanal abgeleitet. Eine zu seltene Rückspülung führt zu Verstopfungen.

Kontrolle der Pumpe und Leitungen: Pumpe, Schläuche und Anschlüsse sollten auf Undichtigkeiten überprüft werden. Bei Undichtigkeiten kann Luft in die Leitungen gelangen, was die Pumpleistung mindert.

Reinigung des Skimmers und Siebkorbes: Skimmer und Siebkorb sollten regelmäßig von Schmutz, Laub und Haaren gereinigt werden, damit das Wasser ungehindert abfließen kann.

Auffüllen des Filtersandes: Mit der Zeit baut sich der Filtersand ab und sollte, etwa alle 3-5 Jahre, aufgefüllt werden. Sonst nimmt die Filterleistung ab.

Für eine optimale Funktion und lange Lebensdauer der Sandfilteranalage ist die regelmäßige Wartung durch den Poolbesitzer essenziell. Spezielle Wartungsarbeiten sollten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.[1]

Kosten

Bei der Anschaffung einer Sandfilteranlage fallen zunächst einmal Investitionskosten für den Kauf der Anlage an. Je nach Größe und Ausstattung ist hier mit Kosten zwischen 500 und 1500 Euro zu rechnen. Dazu kommen noch Kosten für die fachgerechte Installation durch einen Fachbetrieb.

Im laufenden Betrieb fallen dann vor allem Kosten für Strom und Wasser an. Die Filterpumpe verbraucht Strom, wobei dies stark von der Größe der Anlage abhängt. Mit 30 bis 100 Euro jährlichen Stromkosten ist zu rechnen. Außerdem muss regelmäßig Wasser nachgefüllt werden, das durch Verdunstung, Planschwasser usw. verloren geht. Hierbei handelt es sich aber nur um geringe Mengen.

An weiteren Betriebskosten fallen die regelmäßige Wartung und Reinigung des Filterkessels und der Sandfüllung an. Der Filterkessel sollte 1-2 Mal pro Jahr gründlich gereinigt werden und der Sand etwa alle 3 Jahre ausgetauscht werden. Mit 50-100 Euro pro Jahr für Wartung und Verbrauchsmaterialien ist zu rechnen.

Alles in allem bewegen sich die Gesamtkosten für den Betrieb einer Sandfilteranlage je nach Größe zwischen 150 und 250 Euro im Jahr.

Alternativen

Sandfilter sind zwar eine bewährte Filtermethode für Pools, dennoch gibt es einige Alternativen, die in Betracht gezogen werden können. Andere Filtermethoden haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile im Vergleich zu Sandfiltern:

Kartuschenfilter: Diese bestehen aus filternden Kunststoffkartuschen. Sie sind leicht zu reinigen und brauchen keinen Filterssand. Allerdings haben sie eine geringere Filtrationsleistung als Sandfilter. Kartuschen müssen regelmäßig ausgetauscht werden, was zusätzliche Kosten verursacht. Quelle

D.E. Filter: Diese arbeiten mit Kieselgur als Filtermedium. Sie bieten eine sehr feine Filtration, sind aber aufwändiger zu warten. Das Filtermaterial muss regelmäßig nachdosiert werden. Quelle

Ball-Filter: Hier werden statt Sand Filtermaterialien wie Filterkugeln verwendet. Sie bieten eine größere Oberfläche und höhere Durchflussraten. Allerdings sind Ball-Filter in der Anschaffung deutlich teurer als Sandfilter. Quelle

Häufige Fragen

Eine Sandfilteranlage wirft oft einige Fragen bei der Anschaffung und beim Betrieb auf. Hier sind einige der häufigsten Fragen und Antworten:

Wie oft muss der Filtersand gewechselt werden?

In der Regel sollte der Filtersand alle 3-5 Jahre gewechselt werden. Je nach Nutzung kann es auch früher oder später notwendig sein. Anzeichen für einen fälligen Sandwechsel sind langsameres Filtrieren oder trübes Wasser trotz sauberem Filter.1

Wie reinige ich den Filtersand?

Der Filtersand sollte 1-2 Mal pro Saison gründlich gereinigt werden. Dafür den Schmutz durch Rückspülen in die Kanalisation leiten. Eventuell muss der Sand auch abgesaugt werden. Nach der Reinigung immer frisches Wasser durch den Filter laufen lassen.2

Kann ich während des Badebetriebs filtern?

Nein, die Filteranlage sollte nur laufen, wenn nicht gebadet wird. Sonst besteht die Gefahr, dass der Pumpenmotor überhitzt und Schäden entstehen.2

Fazit

Sandfilteranlagen sind eine bewährte Technologie zur Reinigung von Schwimm- und Badebeckenwasser. Sie filtern das Wasser mechanisch mit Quarzsand als Filtermedium und entfernen so Verunreinigungen und Schwebstoffe. Die Vorteile sind eine hohe Filterleistung, geringer Wartungsaufwand und lange Lebensdauer. Als Nachteil sind die Anschaffungskosten zu nennen. Insgesamt stellen Sandfilter für private wie öffentliche Schwimmbäder eine zuverlässige Lösung für hygienisch einwandfreies Badewasser dar.

Mit diesem Artikel wurden die Grundlagen von Sandfilteranlagen vorgestellt. Es wurde erläutert, wie der Aufbau und die Funktionsweise ist, welche Vor- und Nachteile bestehen und was bei Wartung und Kosten zu beachten ist. Damit sind die wesentlichen Aspekte dieses effektiven Filtersystems abgedeckt, um zu verstehen, warum Sandfilteranlagen eine wichtige Rolle für die Schwimm- und Badewasseraufbereitung spielen.

Weiterführende Links

Hier sind einige hilfreiche externe Ressourcen, um mehr über Sandfilteranlagen zu erfahren:

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2 Kommentare

  1. Der Artikel über Sandfilteranlagen bietet eine fundierte Einführung in die Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie die notwendige Wartung und Kosten dieses wichtigen Filtersystems für Swimmingpools. Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass der Verbrauch von Wasser und Strom als Betriebskosten bei der Nutzung einer Sandfilteranlage recht hoch sein kann. Es wäre hilfreich, diese Aspekte in den Kostenabschnitt aufzunehmen, um eine umfassendere Aufschlüsselung der Betriebskosten zu bieten. Außerdem könnte eine kurze Diskussion über nachhaltigere Alternativen für Sandfilteranlagen wie energieeffiziente Pumpensysteme oder umweltfreundliche Filtermedien in zukünftige Artikel aufgenommen werden, um die Leserschaft über fortschrittlichere Lösungen zu informieren. Außerdem könnte der Artikel von einem Experten auf dem Gebiet der Wasseraufbereitung überprüft werden, um die technische Genauigkeit zu gewährleisten.

  2. Ich habe kürzlich eine Sandfilteranlage für meinen Pool installiert und ich konnte diesen Blogartikel wirklich gut gebrauchen. Die Informationen zur Funktionsweise und Wartung sind sehr hilfreich und haben mir geholfen, die Anlage optimal zu nutzen. Danke für den interessanten Artikel!

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