3D-Darstellung eines Schnittmodells eines Pool-Filtersystems.

Optimale Sandfilteranlage für Therapie-Schwimmbäder

Einleitung

Sandfilteranlagen sind für die Wasseraufbereitung von Therapiepools von großer Bedeutung. Sie dienen dazu, das Badewasser von Verunreinigungen zu befreien und so die Wasserqualität auf einem hohen Niveau zu halten. Gerade für Therapiepools, die häufig von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen genutzt werden, ist eine effiziente Filtration und Desinfektion des Wassers besonders wichtig.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Schwimmbecken und Pools haben Sandfilteranlagen für Therapiepools jedoch besondere Anforderungen zu erfüllen. In diesem Artikel werden die speziellen Aspekte von Sandfilteranlagen für Therapiebecken näher erläutert.

Besondere Anforderungen an Sandfilter für Therapiebecken

Therapiebecken haben besondere Anforderungen an die Filteranlagen, da hier ein hohes Maß an Hygiene gewährleistet werden muss. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schwimmbädern kommen Patienten mit Therapiebecken in Kontakt, die ein geschwächtes Immunsystem haben können. Aus diesem Grund ist eine zuverlässige Keimreduktion durch die Sandfilteranlage unverzichtbar.

Sandfilter für Therapiepools müssen eine sehr gute biologische Filterwirkung haben, um Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze zuverlässig aus dem Wasser zu entfernen. Hierfür sind spezielle Mehrschichtfilter mit unterschiedlichen Körnungen erforderlich. Zusätzlich sollten Desinfektionsmittel wie Chlor zur Abtötung von Mikroorganismen eingesetzt werden. Regelmäßige Kontrollen der Wasserqualität sind ebenfalls unerlässlich, um die Hygienestandards konstant hoch zu halten.

Eine Studie des Hygiene-Instituts Ruhrgebiet zeigte, dass Sandfilteranlagen von OSPA eine Keimreduktion von über 99,9% erreichen und somit optimal für den Einsatz in Therapiebecken geeignet sind [1].

Hoher Durchfluss für Therapieanwendungen

Im Vergleich zu herkömmlichen Pools haben Therapiepools einen deutlich höheren Wasserumsatz. Grund dafür sind die verschiedenen Therapieanwendungen wie Wassergymnastik, Aquajogging oder Wassertreten, bei denen eine Strömung im Becken erzeugt wird. Laut Wikipedia kann der Wasserumsatz bis zum 10-fachen eines normalen Pools betragen.

Aus diesem Grund müssen die Filteranlagen von Therapiepools entsprechend dimensioniert sein. Die Filtrationsgeschwindigkeit sollte idealerweise bei 50-60 m3 pro m2 Filterfläche und Stunde liegen, um die erhöhte Schmutzfracht zuverlässig abzufangen. Wichtig ist auch, dass die Leitungen und Pumpen leistungsstark genug sind, um die benötigten Wassermengen zu bewältigen.

Bei der Planung und Installation der Sandfilteranlage für einen Therapiepool sollten diese speziellen Anforderungen unbedingt beachtet werden, damit die Wasserqualität dauerhaft auf einem hohen Niveau gehalten werden kann.

Filtrationsgeschwindigkeit

Die Filtrationsgeschwindigkeit ist ein wichtiger Faktor bei der Auswahl der richtigen Sandfilteranlage für Therapiebecken. Eine höhere Filtrationsgeschwindigkeit von 45-55 m/h, wie sie häufig in privaten Schwimmbädern verwendet wird, reicht für Therapieanwendungen oft nicht aus. Stattdessen wird eine langsamere Filtrationsgeschwindigkeit von etwa 30 m/h empfohlen, um die Reinigungswirkung zu verbessern.

Bei einer geringeren Filtrationsgeschwindigkeit kann das Wasser länger mit dem Filtermedium in Kontakt treten. Dadurch werden mehr Schmutzpartikel zurückgehalten und das Wasser wird besser gereinigt. Allerdings benötigt der Filter bei langsamerer Filtration auch mehr Zeit für die vollständige Umwälzung des Beckenwassers. Es muss also ein guter Kompromiss aus Reinigungswirkung und Zirkulationszeit gefunden werden.

Der Vorteil einer langsamen Filtrationsgeschwindigkeit ist die effizientere Reinigung durch die längere Kontaktzeit mit dem Filtermaterial. Nachteilig können die höheren Investitionskosten für größere Filteranlagen sowie der erhöhte Wartungsaufwand durch häufigeres Rückspülen sein. Die richtige Dimensionierung ist daher entscheidend, um die optimale Lösung für das jeweilige Therapiebecken zu finden.[1]

Rückspülung und Regeneration

Eine regelmäßige Rückspülung der Sandfilteranlage ist wichtig, um Verstopfungen zu vermeiden und die Filterleistung aufrechtzuerhalten. Experten empfehlen, die Rückspülung etwa alle 2-4 Wochen durchzuführen. Bei starker Nutzung des Pools, beispielsweise in Therapiebecken, kann auch häufiger gespült werden.

Moderne Sandfilteranlagen verfügen über eine automatische Rückspülfunktion. Hierbei wird der Filterkreislauf umgekehrt und das Wasser von unten durch den Filter gespült. So wird der Schmutz aus dem Sand herausgespült. Der Vorgang dauert etwa 5-10 Minuten. Anschließend schaltet die Anlage wieder in den Filtrationsmodus um. Viele Anlagen verfügen auch über eine Siebpatrone, die grobe Verunreinigungen auffängt und die Standzeit des Filter sandes verlängert.

Eine regelmäßige Rückspülung ist wichtig, um die Filtrationsleistung dauerhaft sicherzustellen und die Wasserqualität in Therapiebecken aufrecht zu erhalten. Moderne automatische Systeme erleichtern diesen Vorgang und sorgen für einen reibungslosen Betrieb.

Mehrschichtfilterung

Mehrschichtfilter, auch Kombinationsfilter genannt, sind speziell für Therapiebecken geeignet. Sie kombinieren mehrere Filtermedien wie Sand, Kies und Zeolith oder Aktivkohle in einem Filterbehälter. Dadurch erzielen sie eine sehr hohe Filterleistung und Wasserqualität. Mehrschichtfilter eignen sich daher optimal für Therapieanwendungen, bei denen eine maximale Hygiene und Kristallklarheit des Wassers essenziell sind (Schwimmbadtechnik Ospa, 2022).

Der Vorteil von Mehrschichtfiltern liegt in der abgestuften Filterung. Grobe Verunreinigungen werden bereits in der ersten Filterschicht, meist Sand oder Kies, abgefangen. Feinere Partikel gelangen in die nachfolgenden Schichten, wo sie dank des immer feiner werdenden Filtermediums zuverlässig entfernt werden. Aktivkohle bindet zudem Chloramine und sorgt für frisches, geschmacks- und geruchsneutrales Wasser. Insgesamt ist die Filtrationsleistung um ein Vielfaches höher als bei Einschichtfiltern (Schwimmbadshop, 2022).

Für Therapiebecken empfiehlt sich die Kombination von Mehrschichtfiltern mit weiteren Filtern wie einem Vorfilter. Dies ermöglicht eine noch feinere Filterung und zusätzliche Hygienisierung des Wassers etwa durch UV-Bestrahlung oder Ozon. Mehrschichtfilter bieten so in Kombination mit anderen Filtern die optimale Wasserqualität.

Desinfektion und Flockung

Bei Therapiebecken ist eine zuverlässige Desinfektion des Wassers besonders wichtig. Zusätzlich zur Filtration über den Sandfilter sollte daher eine weitere Desinfektionsmethode zum Einsatz kommen. Gängige Methoden sind die Chlorung oder Ozonierung des Wassers.

Chlor hat eine starke keimabtötende Wirkung und sorgt für die Abtötung von Bakterien, Viren und Pilzen im Wasser. Allerdings kann Chlor Haut und Augen reizen. Ozon desinfiziert ebenfalls zuverlässig, ist geruchlos und hinterlässt keine Rückstände. Die Anschaffung einer Ozonanlage ist allerdings teurer als bei Chlor.

Um die Filterleistung zu verbessern, werden häufig auch Flockungsmittel zudosiert. Diese binden Schmutzstoffe im Wasser, so dass sie leichter herausgefiltert werden können. Gelöste Stoffe werden so in ungelöste Flocken umgewandelt, die anschließend vom Filter zurückgehalten werden. Geeignete Flockungsmittel für Therapiebecken sollten hautfreundlich sein.

Eine regelmäßige Messung der Wasserwerte ist wichtig, um die Wirksamkeit der Desinfektion und die Wasserqualität zu kontrollieren. Optimal ist eine automatische Messung und Dosierung von Desinfektionsmitteln und Flockungsmitteln über eine Mess- und Regeltechnik.

Wartung und Kontrolle

Eine regelmäßige Wartung der Sandfilteranlage ist besonders wichtig, um die Wasserqualität in einem Therapiebecken aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pools werden Therapiebecken viel intensiver genutzt, weshalb eine engmaschige Kontrolle der Wasserwerte unerlässlich ist.

Es empfiehlt sich, täglich den pH-Wert, die Chlor- und Bromkonzentration sowie die Wassertemperatur zu messen und gegebenenfalls anzupassen. Laut diesem Artikel sollten diese Werte bei Therapiebecken etwas niedriger gehalten werden als bei normalen Pools.

Zusätzlich ist eine wöchentliche Überprüfung der Funktionsfähigkeit aller Komponenten wie Pumpe, Skimmer, Rückspülung etc. ratsam. Regelmäßige Wartungen durch einen Fachbetrieb gewährleisten die dauerhaft optimale Performance der Sandfilteranlage.

Kosten für Sandfilteranlagen

Bei der Anschaffung einer Sandfilteranlage für Therapiebecken fallen einmalige Kosten für die Installation und den Kauf der Filteranlage selbst an. Die Kosten hängen von der Größe des Beckens und der benötigten Filterleistung ab. Für kleinere Therapiebecken beginnen die Anschaffungskosten bei etwa 2.000 Euro. Größere professionelle Sandfilteranlagen können bis zu 10.000 Euro und mehr kosten.

Zu den laufenden Kosten zählen der Stromverbrauch für den Betrieb der Filterpumpe sowie die regelmäßige Wartung und der Austausch von Filtermaterialien. Der Stromverbrauch ist abhängig von der Pumpleistung und beträgt durchschnittlich etwa 50-150 Euro pro Jahr. Die Wartung sollte mindestens halbjährlich erfolgen und beinhaltet das Reinigen und gegebenenfalls Nachfüllen der Filterschichten. Alle 3-5 Jahre ist ein Komplettaustausch der Filterschichten empfehlenswert, was weitere Kosten von mehreren Hundert Euro verursacht.

Insgesamt liegen die Betriebskosten für professionelle Sandfilteranlagen je nach Beckengröße und Nutzungsintensität bei etwa 500 bis 1.500 Euro pro Jahr. Bei der Planung sollte dies berücksichtigt werden, um eine kosteneffiziente und zugleich leistungsstarke Filteranlage für das Therapiebecken auszuwählen.

Fazit

Sandfilteranlagen sind eine bewährte Technologie für die Wasserfiltration in Schwimmbädern und Therapiebecken. Sie zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit und niedrige Betriebskosten aus. Allerdings müssen bei der Auslegung und Dimensionierung die besonderen Anforderungen von Therapiebecken berücksichtigt werden.

Im Vergleich zu herkömmlichen Schwimmbadfiltern benötigen die Anlagen für Therapiebecken einen höheren Durchfluss, um die intensivere Nutzung und die erhöhten Hygieneanforderungen abzudecken. Mehrschichtfilter und ausreichende Filterfläche sind zu empfehlen. Regelmäßige Rückspülung und Regeneration der Filter sind unerlässlich.

Eine zusätzliche Desinfektion per UV-Bestrahlung oder Chlorung ist ratsam. Nicht zuletzt müssen die Filteranlagen professionell gewartet und regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden. Trotz höherer Investitions- und Betriebskosten sind spezielle Sandfilteranlagen die empfehlenswerteste Lösung für Therapiebecken.

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