Querschnitt eines Pools mit detaillierter Darstellung des integrierten Reinigungssystems und umgebender Terrassenfläche.

Sandfilteranlage – So reinigen Sie Ihren Pool richtig

Einleitung

Eine Sandfilteranlage ist eine wichtige Komponente bei der Poolpflege und Reinigung. Sie filtert das Poolwasser, indem es durch einen Tank mit Sand gepumpt wird. Der Sand fängt Schmutzpartikel, Algen, Bakterien und andere Verunreinigungen auf und sorgt so für klares, sauberes Wasser. Die Sandfilterung ist eine der am häufigsten eingesetzten Filtermethoden bei Schwimmbädern.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Aufbau und die Funktionsweise von Sandfilteranlagen sowie ihre Rolle bei der Poolwartung. Wir schauen uns die Vor- und Nachteile dieser Filtermethode an, gehen auf Wartung und Pflege ein und vergleichen die Sandfilterung mit alternativen Filtrationsverfahren. So erhalten Sie einen umfassenden Überblick, welche Bedeutung Sandfilter für die Reinigung und Hygiene von Pools haben.

Aufbau und Funktionsweise

Die Sandfilteranlage für Schwimmbäder besteht aus mehreren Komponenten, die zusammenarbeiten, um das Poolwasser zu reinigen und zu filtern:

Der Sandfilter selbst ist ein großer Behälter, der mit speziellem Filtersand gefüllt ist. Das Poolwasser wird durch den Filtersand gepumpt, wodurch Schmutzpartikel und Verunreinigungen im Sand hängenbleiben und herausgefiltert werden. Je nach Modell befindet sich im Sandfilter eine Rückspülfunktion, bei der der Filtersand in regelmäßigen Abständen gespült wird, um die Reinigungswirkung wiederherzustellen.

Vor dem Sandfilter befindet sich oft ein Grobfiltersieb oder Vorsieb, welches Haare, Blätter und andere größere Verunreinigungen abfängt, bevor sie in den Sandfilter gelangen. Nach dem Sandfilter folgt meist ein Feinfilter, beispielsweise ein Kartuschenfilter, der noch feinste Schwebeteilchen entfernt.

Eine Umwälzpumpe sorgt dafür, dass das Poolwasser kontinuierlich durch die Filteranlage gepumpt wird. Die Pumpe sollte idealerweise leistungsstark genug sein, um das gesamte Beckenvolumen pro Tag einmal durch die Filter zu befördern.

Weitere optionale Komponenten sind eine Chlorautomatik zur Desinfektion, eine pH-Regulierung, eine Heizung sowie eine Steuerung. Mit der Steuerung lassen sich die einzelnen Komponenten automatisieren und der Filterbetrieb überwachen.

Zusammen sorgen diese Komponenten dafür, dass das Poolwasser sauber und hygienisch bleibt. Der Filtersand fängt die Schmutzpartikel ab, während Desinfektion und pH-Wertregulierung Keime und Algenbildung verhindern.

Vorteile von Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen haben gegenüber anderen Filtern einige wichtige Vorteile:

Filterleistung: Sandfilter können Schmutzpartikel bis hinunter zu einer Größe von 10-20 Mikrometer aus dem Wasser filtern. Das ist deutlich besser als die Filterfeinheit von Kartuschenfiltern, die meist nur 25-30 Mikrometer schaffen. Somit kann eine Sandfilteranlage das Wasser sehr gründlich reinigen.

Kosten: In der Anschaffung sind Sandfilter zwar teurer als Kartuschenfilter, dafür sind die laufenden Kosten für Wartung und Filtermedien deutlich geringer. Auf lange Sicht gesehen sind Sandfilter also die kostengünstigere Alternative.

Wartungsarmut: Sandfilteranlagen erfordern wenig Wartungsaufwand. Legen sich die Schmutzstoffe auf der Sandoberfläche ab, muss man nur ab und zu den Filter rückspülen. Dieser Vorgang ist einfach und schnell durchgeführt.

Nachteile und Probleme

Sandfilteranlagen haben auch einige Nachteile und Probleme gegenüber anderen Filterarten:

Eines der größten Probleme bei Sandfilteranlagen ist die Verstopfungsanfälligkeit. Über die Zeit sammeln sich immer mehr Schmutzpartikel im Filtersand an, die die Durchflussrate deutlich verringern. Insbesondere Haare und Fasern setzen sich fest und verkleben den Sand. Das führt dazu, dass häufigere Reinigungen notwendig sind.

Eng damit verbunden ist die begrenzte Filterkapazität. Der Filtersand kann nur eine bestimmte Menge Schmutz aufnehmen, bis er gesättigt ist. Bei hoher Badebelastung oder eingetragenen Verunreinigungen ist die Kapazität schnell ausgeschöpft.

Um die Filterkapazität wiederherzustellen, ist eine Backwash-Prozedur notwendig. Dabei wird der Filtersand gegen die Durchflussrichtung gespült, um den Schmutz herauszulösen. Dies verbraucht viel Reinigungswasser und Energie. Zudem muss der Backwash-Schmutz über die Kanalisation entsorgt werden.

Wartung und Pflege

Eine regelmäßige Wartung ist für eine Sandfilteranlage unerlässlich, um die Wasserqualität im Pool aufrecht zu erhalten. Dabei sollten folgende Punkte regelmäßig durchgeführt werden:

Regelmäßige Säuberung

In regelmäßigen Abständen, mindestens einmal pro Woche, sollte der Filter gereinigt werden. Dazu wird die Pumpe abgeschaltet und anschließend das Ventil am Sandfilter geöffnet, um den Schmutz auszuspülen (Backwash). Der zurückgespülte Schmutz geht in die Kanalisation.

Backwash-Intervalle

Wie oft ein Backwash durchgeführt werden muss, hängt von der Poolgröße und der Badeintensität ab. Bei starker Nutzung kann ein Backwash auch mehrmals pro Woche nötig sein. Wichtig ist, den Filter rechtzeitig zu reinigen, bevor er zu stark verschmutzt ist. Sonst sinkt die Filterleistung.

Sand ersetzen

In der Regel muss der Filtersand alle 3-5 Jahre komplett ersetzt werden. Anzeichen dafür, dass ein Sandwechsel fällig ist, sind eine stark eingeschränkte Filterleistung trotz regelmäßigem Backwash oder Sandpartikel, die in den Pool gespült werden. Der alte Sand sollte fachgerecht entsorgt und durch neuen, speziellen Filtersand ersetzt werden.

Alternative Filtermedien

Neben Sand gibt es auch andere Filtermedien, die in Poolfilteranlagen verwendet werden können. Zu den beliebtesten Alternativen gehören Glas, Zeolith und Kieselgur.

Glasmedien wie Glasperlen oder Glasfritten zeichnen sich durch eine sehr glatte Oberfläche aus, wodurch sie Schmutzpartikel besonders effizient zurückhalten können. Laut dieser Quelle sind sie Sand in der Filtrationsleistung deutlich überlegen. Allerdings sind Glasfilter auch teurer in der Anschaffung.

Zeolith ist ein mineralisches Gestein, das aufgrund seiner porösen Struktur ebenfalls gut als Filtermedium geeignet ist. Es kann sogar bestimmte Schadstoffe aus dem Wasser entfernen. Nachteilig ist, dass Zeolith vergleichsweise schnell verschmutzt und regelmäßig gereinigt oder ausgetauscht werden muss.

Kieselgur, auch Kieselguhr genannt, besteht aus fossilen Kieselalgen und wird häufig als Filterhilfsmittel eingesetzt. Laut dieser Quelle ist es eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Filtermedien. Allerdings muss Kieselgur selbst wieder aus dem Wasser herausgefiltert werden, da es nicht im Pool verbleiben sollte.

Kombination mit anderen Filterarten

Sandfilteranlagen werden häufig mit anderen Filterarten kombiniert, um die Reinigungsleistung zu verbessern. Besonders beliebt sind Vorfilter und Nachfilter.

Als Vorfilter werden meist Grobfiltersysteme wie Siebfilter oder Vorkammerfilter eingesetzt. Sie filtern Laub, Äste, Insekten und andere grobe Verunreinigungen aus dem Poolwasser heraus, bevor es die Sandfilteranlage erreicht. So wird verhindert, dass der Sandfilter verstopft oder beschädigt wird. Beliebte Modelle sind Siebfilter, die vor dem Skimmer installiert werden, oder Bypass-Vorfilter. Letztere leiten einen Teil des Wasserstroms durch ein Sieb, während der Rest direkt in die Pumpe fließt.

Als Nachfilter kommen häufig Kartuschenfilter zum Einsatz. Sie filtern sehr feine Schwebstoffe, die von der Sandfilteranlage noch nicht erfasst wurden. Dadurch wird das Wasser noch klarer. Geeignete Nachfiltermedien sind Filterwatte oder gewebte Filtermatten mit einer sehr feinen Maschenweite. Manche Poolbesitzer verwenden auch Nachfilterpatronen mit Aktivkohle, um Chloramine aus dem Wasser zu entfernen.

Durch die Kombination mit Vor- und Nachfiltern lässt sich die Reinigungsleistung deutlich steigern. Allerdings ist der Wartungsaufwand höher und die Anschaffungskosten steigen ebenfalls. Für private Swimmingpools reicht oft eine alleinstehende Sandfilteranlage aus.

Auswahlkriterien beim Kauf

Bei der Auswahl einer Sandfilteranlage für den Pool gibt es einige wichtige Kriterien zu beachten:

Passgenaue Dimensionierung

Die Größe der Filteranlage muss zur Poolgröße und Pumpenleistung passen. Faustregel: Für Pools bis 30 m3 reicht meist eine Filterleistung von 7 m3/h. Größere Pools benötigen mehr Filterkapazität. Die Herstellerangaben bezüglich der geeigneten Poolgröße sollten beachtet werden.[1]

Material

Hochwertige Sandfilter bestehen aus Kunststoff oder Edelstahl. Kunststoff ist leichter und günstiger, Edelstahl hält dafür länger und ist beständiger gegen Temperaturschwankungen und Chemikalien.[2]

Lebensdauer

Die Lebensdauer wird maßgeblich durch die Material- und Verarbeitungsqualität bestimmt. Mit guter Wartung halten hochwertige Filteranlagen 10-15 Jahre und länger. Die Herstellergarantie gibt einen Anhaltspunkt.

Kosten für Anschaffung und Betrieb

Die Anschaffungskosten einer Sandfilteranlage hängen von verschiedenen Faktoren ab wie der Poolgröße, der Pumpenleistung und der ausgewählten Filtermedien. Grundsätzlich sind Sandfilter preiswerter als Kartuschen- oder DE-Filter.

Für kleinere Pools bis ca. 30-50 m3 liegen die Kosten für eine Sandfilteranlage bei 300-700 Euro. Bei größeren Pools und stärkeren Pumpen können auch 1000 Euro und mehr investiert werden müssen.[1]

Im laufenden Betrieb fallen bei Sandfilteranlagen Kosten für den Stromverbrauch der Filterpumpe sowie für das regelmäßige Nachfüllen und Erneuern des Filtermediums an. Der Stromverbrauch ist abhängig von der Leistung der Pumpe. Das Filtersand sollte alle 3-5 Jahre komplett erneuert werden. Dabei fallen Kosten von 50-200 Euro an, je nach Filtergröße und benötigter Sandmenge.[2]

Im direkten Vergleich zu anderen Filtern sind die Betriebskosten von Sandfilteranlagen als mittel bis niedrig einzuschätzen. Kartuschenfilter haben einen ähnlichen Stromverbrauch, aber deutlich höhere laufende Kosten durch häufigeres Ersetzen der Filterkerzen. DE-Filter brauchen mehr Strom und verbrauchen regelmäßig teures Diatomeenerde-Pulver.

Fazit

Sandfilteranlagen sind nach wie vor eine der beliebtesten Filteroptionen für Schwimmbäder. Sie zeichnen sich durch eine hohe Filterleistung und lange Lebensdauer aus. Der Sandfilter entfernt Schmutz- und Schwebstoffe effektiv aus dem Poolwasser. So sorgen sie für glasklares Wasser und machen aufwändige Nachfiltration oft überflüssig.

Allerdings bringen Sandfilter auch einige Nachteile mit sich. Der Sand muss regelmäßig zurückgespült werden, was den Wasserverbrauch erhöht. Bei falscher Wartung kann es zu Verklumpungen und Verstopfungen kommen. Die Anschaffungskosten sind höher als bei einigen anderen Filtertypen.

Für private Schwimmbäder und Pools mittlerer Größe sind Sandfilter in den meisten Fällen eine gute Wahl.
Sie bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Bei sehr großen Pools und öffentlichen Bädern sind häufig Mehrschichtfilter
oder Alternative wie Glas- und Kieselglasfilter vorzuziehen. Diese bieten eine noch höhere Filterleistung.

Wer sich für einen Sandfilter entscheidet, sollte besonderen Wert auf die richtige Dimensionierung und regelmäßige Wartung legen.
Mit dem richtigen Handling lassen sich die Vorteile von Sandfilteranlagen optimal nutzen.

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Ein Kommentar

  1. Sehr interessanter Artikel! Ich fand die detaillierte Erklärung zum Aufbau und zur Funktionsweise von Sandfilteranlagen besonders hilfreich. Es ist gut zu wissen, dass sie Schmutzpartikel bis zu einer Größe von 10-20 Mikrometer filtern können und dabei auch kostengünstiger sind als Kartuschenfilter. Die Tipps zur Wartung und Pflege sind auch sehr nützlich und helfen dabei, die Lebensdauer der Anlage zu verlängern. Insgesamt ein informativer und gut recherchierter Artikel, der mir einen umfassenden Überblick über Sandfilteranlagen gegeben hat.

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