So machen Sie Ihre Sandfilteranlage sicher für Kinder

Einführung

Sandfilteranlagen sind ein wichtiger Bestandteil von Schwimmbädern und Pools. Sie sorgen dafür, dass das Wasser sauber und klar bleibt. Für Kinder bergen sie jedoch auch Gefahren, da sie teilweise mit starken Pumpen und Chemikalien arbeiten. Laut Statistiken ereignen sich rund 60% aller Unfälle von Kindern in der eigenen Wohnung oder im häuslichen Umfeld (Quelle). Deshalb ist es wichtig, Sandfilteranlagen kindersicher zu machen. In diesem Artikel erfahren Sie, worauf Sie dabei achten müssen.

Funktionsweise von Sandfilteranlagen

Sandfilteranlagen sorgen dafür, dass das Wasser im Pool sauber bleibt. Sie filtern Schmutzpartikel, Algen, Blätter und andere Verunreinigungen aus dem Wasser. Das Filtrationsprinzip basiert auf einer Filterschicht aus speziellem Quarzsand.

Das Wasser wird aus dem Pool in den Filterkessel der Anlage gepumpt. Im Filterkessel strömt es durch die Filterschicht aus Quarzsand. Kleine Schmutzpartikel bleiben in der Filterschicht hängen, während das gereinigte Wasser durch Rohre wieder in den Pool zurückgelangt. So wird das Wasser kontinuierlich gereinigt und bleibt klar.

Die wichtigsten Bauteile einer Sandfilteranlage sind:

• Filterkessel mit Filtersand
• Pumpe
• Rohrleitungen und Anschlüsse
• Rückspüleinrichtung zum Reinigen der Filterschicht
• Manometer zur Anzeige des Filterdrucks
• Ventile zum Umschalten der Wasserwege

Eine ausführliche Anleitung zum Aufbau einer Sandfilteranlage findet sich hier: https://pool.net/pool-aufbauanleitung/sandfilteranlage.pdf

Gefahren für Kinder

Drei Hauptgründe, warum Sandfilteranlagen eine Gefahr für Kinder darstellen, sind mögliche Ertrinken, Verletzungen durch bewegliche Teile und Stromschlag.

Das größte Risiko für kleine Kinder ist das Ertrinken in Poolanlagen. Laut einer Studie der Organisation Grosse schützen Kleine ereignen sich 30% der tödlichen Badeunfälle bei Kindern in privaten Schwimmbädern und Pools. Kleinkinder können schon in wenigen Zentimetern Wasser ertrinken. Es ist daher essenziell, den Zugang von Kindern zum Filterkeller und anderen gefährlichen Bereichen rund um die Poolanlage zu verhindern.

Weiterhin können sich Kinder an beweglichen Teilen wie Pumpen oder Schläuchen verletzen. Lose Schläuche können eine Strangulationsgefahr darstellen. Daher müssen bewegliche Teile durch feste Verkleidungen oder andere Sicherheitsmaßnahmen unzugänglich gemacht werden.

Schließlich geht von der Elektrik der Filteranlage eine Gefahr des Stromschlags aus, welcher für Kinder lebensbedrohlich sein kann. Der Stromkreis der Anlage muss durch einen Fehlerstromschutzschalter (FI) abgesichert sein, um Stromunfälle zu vermeiden.

Absichern des Filterkellers

Der Filterkeller sollte für Kinder absolut unzugänglich sein. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

• Installieren Sie fest verriegelte Türen, die sich nur mit einem Schlüssel öffnen lassen. Achten Sie darauf, dass die Türen stets verschlossen sind. Klemmen Sie die Tür zusätzlich mit einem Riegelschloss ab.
• Bringen Sie gut sichtbare Warnschilder wie “Betreten verboten” oder “Lebensgefahr” an den Türen an. Das hält neugierige Kinder von einem Betreten ab.
• Bauen Sie den Eingang zum Filterraum kindersicher aus, zum Beispiel durch eine schwere Falltür, die sich nur mit Werkzeug öffnen lässt.

Mit diesen Maßnahmen lässt sich der Filterkeller zuverlässig gegen unbefugtes Betreten sichern.

Absichern beweglicher Teile

Eine der größten Gefahren für Kinder bei Sandfilteranlagen sind die beweglichen Teile im Inneren. Insbesondere Pumpenrotoren können durch die hohe Drehzahl schwere Verletzungen verursachen, wenn kleine Finger hineingeraten.

Deshalb ist es wichtig, dass alle beweglichen Teile durch entsprechende Gehäuse und Verkleidungen geschützt sind. Moderne Poolfilter verfügen in der Regel ab Werk über abschließbare Kunststoffgehäuse, die den Zugriff auf Rotoren und Antriebsteile verhindern. Bei älteren Anlagen oder selbstgebauten Konstruktionen sollte man unbedingt nachrüsten.

Es gibt im Fachhandel spezielle Schutzkästen und Verkleidungen für Filterpumpen und Motoren, die einfach nachgerüstet werden können. Wichtig ist, dass die Teile passgenau sind und keine Lücken oder Öffnungen lassen, durch die kleine Finger reinpassen. Außerdem müssen alle Verkleidungen sicher mit Schrauben befestigt sein, so dass sie nicht einfach abgenommen werden können.

Auch Zahnräder, Riemen und andere bewegte Teile der Filtermechanik sollten durch Bleche oder Gitter gesichert sein. Durchdachte Konstruktion und sorgfältige Installation sind entscheidend, um die Gefahr von Quetsch- oder Scherverletzungen zu minimieren.

Elektrische Absicherung

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme bei Sandfilteranlagen ist die elektrische Absicherung. Insbesondere ein zuverlässiger FI-Schalter kann Leben retten.

Laut der Norm DIN VDE 0100-702 müssen elektrische Anlagen und Geräte bei Schwimmbecken mit einem Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) mit einem Bemessungsfehlerstrom von maximal 30 mA abgesichert werden [1]. Dieser unterbricht den Stromkreis sehr schnell, wenn ein Fehlerstrom fließt. So kann ein lebensgefährliches Stromschlagrisiko für Badende verhindert werden.

Auch eine stromlose Steuerung der Filteranlage erhöht die Sicherheit. Bei dieser Variante befinden sich Steuergerät und Pumpe in einem gewissen Abstand zum Becken. Die Steuerung erfolgt über Funk oder über ein Niederspannungskabel.

Mit FI-Schalter und stromloser Steuerung lässt sich das Risiko eines Stromschlags für Kinder beim Spielen am Pool minimieren.

Chemikalien sicher verwahren

Chemikalien für Pools, wie Chlor oder pH-Regler, können für Kinder gefährlich sein. Daher ist es wichtig, diese Substanzen sicher zu verwahren. Es gibt einige einfache Maßnahmen, mit denen man die Chemikalien kindersicher aufbewahren kann:

Verwendung von geschlossenen Behältern: Chemikalien sollten immer in verschlossenen Kanistern oder Flaschen mit Kindersicherung aufbewahrt werden. So kann verhindert werden, dass Kinder versehentlich an die Chemikalien gelangen.

Aufbewahrung in hohen Schränken: Die Chemikalien sollten in einem hohen Schrank oder Regal gelagert werden, zu dem Kinder keinen Zugang haben. Ideal ist eine Höhe ab ca. 1,5 Meter.

Getrennte Lagerung: Es ist ratsam, die einzelnen Chemikalien getrennt voneinander aufzubewahren, damit im Falle eines Unfalls nicht alle Substanzen freigesetzt werden.

Lagerung im geschlossenen Raum: Noch sicherer ist es, einen separaten Raum oder Schrank mit Schloss für die Lagerung der Chemikalien zu verwenden, zu dem nur Erwachsene Zugang haben.

Deutliche Kennzeichnung: Die Behälter sollten gut lesbar beschriftet sein, damit Erwachsene immer wissen, worum es sich handelt.

Mit diesen einfachen Maßnahmen lässt sich die Gefahr für Kinder durch Poolchemikalien deutlich verringern. Die sichere Aufbewahrung sollte bei jeder Poolanlage höchste Priorität haben.

Alarmsysteme

Eine gute Möglichkeit, den Poolbereich für Kinder sicherer zu machen, ist die Installation eines Alarmsystems. Moderne Alarmsysteme wie der Poolguard AP-T8 haben Sensoren, die erkennen, wenn etwas oder jemand ins Wasser fällt. Sie lösen dann sofort einen lauten Alarmton von bis zu 120 Dezibel aus, sodass Erwachsene schnell reagieren können.

Besonders empfehlenswert sind Bewegungsmelder, die den Poolbereich überwachen. Der Safety Turtle wird beispielsweise am Kind befestigt. Kommt es dem Wasser zu nahe, ertönt der Alarm. Door Observer überwachen Zugänge zum Pool und warnen, wenn kleine Kinder eigenständig nach draußen gelangen könnten.

Alarmsysteme sind eine sinnvolle Investition, um Kinder rund um den Pool noch besser zu schützen. Sie können Leben retten, indem sie Erwachsene alarmieren, bevor etwas Schlimmes passiert.

Weitere Tipps

Um die Sicherheit am und im Pool weiter zu erhöhen, gibt es einige zusätzliche Tipps, die man befolgen sollte:

Regelmäßige Wartung und Inspektion der Filteranlage und aller Sicherheitseinrichtungen ist unerlässlich, um die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Laut diesem Artikel sollte man Filteranlagen, Abdeckungen, Alarmsysteme etc. mindestens einmal jährlich von einem Fachbetrieb prüfen und warten lassen.

Eine konstante Aufsicht durch Erwachsene ist sehr wichtig. Kinder sollten nie unbeaufsichtigt sein, wenn der Pool zugänglich ist. Man kann die Aufsichtspflicht auch unter Erwachsenen aufteilen, z.B. bei Pool-Partys.

Schwimmkurse für Kinder erhöhen die Sicherheit erheblich. Wenn Kinder schwimmen können, sind sie weniger gefährdet. Laut diesem Artikel sollte man Kinder ab ca. 4 Jahren zum Schwimmunterricht anmelden.

Fazit

Eine Sandfilteranlage kann für Kinder gefährlich sein, wenn sie nicht richtig abgesichert ist. Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich die Anlage jedoch kindersicher machen.

Der Filterkeller sollte mit einem stabilen Deckel oder Gitter abgeschlossen werden, damit Kinder nicht hineinfallen können. Auch alle beweglichen Teile wie Pumpen sollten durch Abdeckungen gesichert werden. Die Stromzufuhr muss ebenfalls kindersicher ausgeführt sein.

Chemikalien müssen unbedingt kindersicher verwahrt werden. Hinweisschilder auf die Gefahren machen zusätzlich aufmerksam. Weitere Tipps sind das Anbringen von Alarmsystemen und das Absperren des Poolbereichs.

Mit diesen Maßnahmen kann die Sandfilteranlage so umgerüstet werden, dass Kinder sicher in der Nähe spielen können, ohne sich zu verletzen.