Poolchemie-ABC für Sandfilter-Neulinge

Einführung in die Poolchemie

Die Poolchemie ist ein wichtiger Aspekt bei der Pflege von privatem Schwimmbecken. Sie stellt sicher, dass das Wasser sauber und hygienisch bleibt. Für Poolbesitzer ist es daher unerlässlich, die Grundlagen der Poolchemie zu verstehen.

Die drei wichtigsten Faktoren in der Poolchemie sind der pH-Wert, das Chlor und Algizide. Der pH-Wert gibt an, ob das Wasser sauer oder basisch ist. Er sollte zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Mit Chlor wird das Wasser desinfiziert und Keime abgetötet. Die übliche Chlorkonzentration liegt zwischen 0,3 und 0,6 mg/l. Algizide verhindern, dass sich Algen im Wasser bilden. Weitere wichtige Wasserparameter sind die Wasserhärte und der Gehalt an gelösten Stoffen.

Eine korrekte Poolchemie ist wichtig, um die Wasserqualität sicherzustellen und gesundheitliche Risiken auszuschließen. In diesem Artikel erfahren Poolbesitzer alles Wichtige über die Grundlagen der Poolchemie.

Der pH-Wert

Der pH-Wert ist einer der wichtigsten Parameter für die Poolwasserqualität. Er gibt an, ob das Wasser sauer, neutral oder alkalisch ist. Für ein optimales Badeerlebnis sollte der pH-Wert im Bereich zwischen 7,2 und 7,4 liegen. Ist der Wert zu niedrig, wird das Wasser aggressiv und greift Materialien wie Fugen und Leitungen an. Bei einem zu hohen pH-Wert verliert das Chlor seine desinfizierende Wirkung und das Risiko für Kalkausfällungen steigt.

Der pH-Wert lässt sich mit handelsüblichen Teststreifen oder einem elektronischen Messgerät einfach überprüfen. Liegt er außerhalb des idealen Bereichs, kann er mit pH-Minus (zur Senkung) oder pH-Plus (zur Erhöhung) wieder eingestellt werden. Wichtig ist, dies möglichst schnell zu tun, da schon kleine Abweichungen die Wasserqualität beeinträchtigen können. Mit regelmäßiger Kontrolle und gegebenenfalls Nachjustierung bleibt der pH-Wert dauerhaft im grünen Bereich.

Weitere Informationen zum Thema pH-Wert finden Sie hier: https://www.steinbach-group.com/en/pool-care/adjusting-of-the-ph-value/

Chlor

Chlor ist die am häufigsten verwendete Chemikalie zur Desinfektion von Pools. Es tötet Bakterien, Viren und Algen ab und sorgt so für hygienisch sauberes Wasser. Bei richtiger Anwendung ist Chlor ein sicheres und wirksames Desinfektionsmittel.

Die Aufgabe von Chlor im Pool ist in erster Linie die Desinfektion. Es soll Krankheitserreger abtöten und verhindern, dass sich Algen bilden. Damit das Chlor seine Wirkung optimal entfalten kann, muss der pH-Wert im idealen Bereich zwischen 7,2 und 7,6 liegen. Außerdem ist eine ausreichende Chlorkonzentration im Wasser erforderlich. Diese liegt für private Pools in der Regel zwischen 0,3 und 0,6 mg/l.

Die Chlorkonzentration sollte regelmäßig mit Teststreifen oder einem Fotometer gemessen und bei Bedarf durch Nachdosierung korrigiert werden. Eine Unterdosierung führt zu unzureichender Desinfektion, eine Überdosierung kann Haut und Augen reizen. Bei Salzwasserpools erfolgt die Chlorung durch einen Chlorinator, der Salz elektrolytisch in Chlor umwandelt.

Bei der Chlorung entstehen Nebenprodukte wie Chloramine und organische Verbindungen. Sie werden als “gebundenes Chlor” bezeichnet und sind kaum noch desinfizierend wirksam. Durch Oxidationsmittel wie Aktivsauerstoff können diese Verbindungen wieder in wirksames “freies Chlor” umgewandelt werden.

Quelle: https://www.poolgeek.com/products/proteam-zip-chlor

Algizide

Algizide sind wichtige Chemikalien für die Poolpflege, da sie das Algenwachstum verhindern. Algen sind winzige Pflanzen, die sich schnell vermehren und das Poolwasser trüben können. Ohne Algizide würden Algen innerhalb weniger Tage den ganzen Pool grün färben.

Die meisten Algizide wirken, indem sie die Zellwand der Algen zerstören. Dadurch werden die Algen abgetötet und können sich nicht weiter vermehren. Es gibt verschiedene Arten von Algiziden:

• Quatär-Ammonium-Verbindungen töten viele Algenarten ab.
• Polyquarternium ist wirksam gegen Schwarzalgen.
• Kupfersulfat hemmt das Algenwachstum.

Algizide sollten regelmäßig dem Poolwasser zugefügt werden, um ein erneutes Algenwachstum zu verhindern. Die richtige Dosierung ist in der Packungsbeilage angegeben und hängt von Faktoren wie Poolgröße und Wassertemperatur ab. Wichtig ist, Algizide vorsichtig zu dosieren und nicht zu übertreiben. Eine Überdosierung kann auch der Poolpumpe schaden.

Mit der richtigen Menge an Algizid bleibt das Poolwasser klar und schön. Regelmäßige Algizid-Gaben sind besonders in den Sommermonaten wichtig, wenn die Wassertemperaturen steigen. So kann verhindert werden, dass sich Algen explosionsartig ausbreiten.

Weitere Wasserparameter

Neben Chlor und pH-Wert gibt es noch weitere wichtige Wasserparameter, die für die Poolchemie relevant sind. Insbesondere die Calciumhärte und die Leitfähigkeit sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Die Calciumhärte gibt an, wie hoch der Gehalt an gelösten Calcium- und Magnesiumionen im Wasser ist. Sie wird in mg/l oder °dH angegeben. Für Poolwasser sollte die Calciumhärte zwischen 80 und 150 mg/l liegen. Ist sie zu niedrig, kann das Wasser aggressiv wirken und Metallteile angreifen. Bei zu hoher Calciumhärte besteht die Gefahr von Kalkausfällungen.

Die Leitfähigkeit ist ein Maß für den Gehalt aller gelösten Ionen im Wasser. Sie wird in μS/cm gemessen. In Poolwasser sollte die Leitfähigkeit etwa bei 500-1500 μS/cm liegen. Zu hohe Werte weisen auf eine zu starke Akkumulation von Mineralstoffen hin und erhöhen die Korrosionsgefahr. Zu niedrige Werte deuten auf eine verdünnte Wasserzusammensetzung hin.

Weitere wichtige Parameter sind Eisen- und Kupfergehalt. Diese sollten jeweils unter 0,2 mg/l liegen, da höhere Konzentrationen Fleckenbildung und Trübung verursachen können. Regelmäßige Messungen und gegebenenfalls Korrekturen sind wichtig, um ein ausgewogenes Poolwasser zu erhalten.

Pflege und Wartung

Die regelmäßige Pflege und Wartung Ihres Pools ist entscheidend, um die Wasserqualität aufrecht zu erhalten und Probleme zu vermeiden. Hier sind einige wichtige Tipps für die Poolpflege:

Regelmäßige Kontrollen und Messungen

Testen Sie täglich den pH-Wert, die Chlorkonzentration und die Wassertemperatur. Der pH-Wert sollte zwischen 7,2 und 7,6 liegen. Die freie Chlorkonzentration bei 0,5-1 mg/l. Die Wassertemperatur idealerweise zwischen 24 und 30°C.[1]

Kontrollieren Sie 1-2 Mal pro Woche die Gesamtalkalinität. Sie sollte zwischen 80 und 120 ppm liegen. Prüfen Sie auch regelmäßig auf Trübungen oder Verfärbungen des Wassers.

Tipps zur Pflege

Reinigen Sie Boden und Wände 1 Mal pro Woche mit einem Poolsauger oder manuell mit einem Kescher. Entfernen Sie Laub, Pollen und andere Verunreinigungen.

Spülen Sie den Filter 1 Mal im Monat gründlich aus. Ersetzen Sie verschmutzte Filtereinsätze. Reinigen Sie Skimmer und Pumpenkorb regelmäßig.

Fügen Sie frisches Wasser hinzu, um den Wasserstand auszugleichen und die Chemikalien zu verdünnen. 10-15% Frischwasser pro Woche sind optimal.

Schockchlorieren Sie den Pool 1 Mal im Monat oder bei starker Benutzung, um Keime abzutöten. Beachten Sie die empfohlene Dosierung.

Problembehandlung

Trübes Wasser und Algenbefall sind zwei der häufigsten Probleme, die Poolbesitzer haben. Hier sind einige Tipps zur Ursachenfindung und Problembehandlung:

Trübes Wasser kann verschiedene Ursachen haben. Häufig liegt es an einem hohen pH-Wert, einer zu geringen Chlorkonzentration oder Schwebeteilchen wie Schmutz oder Hautschuppen. Um trübes Wasser zu klären, sollten Sie folgende Schritte unternehmen:

• Messen Sie den pH-Wert und passen Sie ihn falls nötig an (zwischen 7,2 und 7,6).
• Geben Sie Chlor hinzu bis der ideale Bereich von 0,5-1,5 mg/l erreicht ist.
• Reinigen oder ersetzen Sie den Filter.
• Fügen Sie Flockungsmittel hinzu, um die Schwebeteilchen zum Absinken zu bringen.

Grünes Poolwasser wird meist durch Algenbefall verursacht. Algen benötigen Nährstoffe, Wärme und Licht zum Wachsen. Folgende Maßnahmen helfen gegen Algen:[1]

• Erhöhen Sie die Chlorkonzentration auf 2-3 mg/l für 1-2 Tage.
• Reinigen Sie den Pool und Filter gründlich.
• Schockchlorieren mit großen Mengen Chlor für eine schnelle Abtötung der Algen.
• Verwenden Sie Algizide auf Kupfer- oder Quatschbasis.
• Decken Sie den Pool ab, wenn er nicht genutzt wird.

Bei anhaltendem Algenbefall kann eine Behandlung mit Flockungsmitteln sinnvoll sein.

Hygiene

Die Hygiene ist ein sehr wichtiger Aspekt beim Betrieb eines Pools. Schließlich möchte man vermeiden, dass sich Krankheitserreger im Wasser ausbreiten und Badegäste anstecken. Deshalb ist eine regelmäßige Desinfektion des Beckenwassers unerlässlich. Meist geschieht dies durch Zugabe von Chlor oder anderen chemischen Desinfektionsmitteln. Wichtig ist, die vorgeschriebenen Grenzwerte einzuhalten und das Chlor regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls nachzudosieren.

Zusätzlich zur Desinfektion sollte der Pool auch mechanisch gereinigt werden – durch Bürsten der Beckenwände und Saugen vom Beckenboden. So können Algen und Schmutz entfernt werden, bevor sie sich ablagern können.

Aber auch die Badegäste selbst tragen zur Hygiene bei. Duschen vor dem Baden, kein Essen im Becken und die Benutzung der Toiletten anstatt ins Wasser zu urinieren sind wichtige Regeln. Kinder mit Durchfall oder ansteckenden Hautkrankheiten sollten dem Schwimmbad fernbleiben. So kann gemeinsam für Sauberkeit und Gesundheit im Schwimmbad gesorgt werden.

Weitere Informationen zur Poolhygiene finden Sie hier: [Quelle 1], [Quelle 2]

Sicherer Umgang

Beim Umgang mit Poolchemikalien sollten wichtige Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden, um Unfälle und Gesundheitsschäden zu vermeiden. Hier sind einige Tipps für die sichere Handhabung von Poolchemikalien:

Lagerung: Chemikalien sollten an einem kühlen, trockenen, gut belüfteten Ort aufbewahrt werden. Lagern Sie Produkte getrennt in ihren Originalbehältern mit ordnungsgemäßen Etiketten. Halten Sie Chemikalien von Hitze, Feuchtigkeit und direktem Sonnenlicht fern. Lagern Sie Chemikalien getrennt von anderen Haushaltsprodukten und außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren.

Schutzmaßnahmen: Tragen Sie bei der Handhabung von Chemikalien immer Schutzbrille, Handschuhe und geeignete Kleidung. Vermeiden Sie das Einatmen von Dämpfen und den direkten Hautkontakt. Arbeiten Sie im Freien oder in gut belüfteten Bereichen. Verwenden Sie kein warmes Wasser beim Ansetzen von Chemikalien, da hierbei gefährliche Dämpfe entstehen können. Nach dem Umgang mit Chemikalien, Hände gründlich waschen.

Weitere Tipps finden Sie hier: Wichtige Regeln beim Umgang mit Poolchemikalien

Fazit

Die Poolchemie spielt eine wichtige Rolle für einen sicheren und hygienischen Betrieb von privaten Schwimmbädern mit Sandfilteranlage. Mit dem richtigen pH-Wert, ausreichend Chlor und gezielter Algenbekämpfung lässt sich das Wasser sauber und klar halten. Regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte ist essenziell. Probleme wie trübes Wasser oder Algenbildung können meist durch Anpassung der Chemie behoben werden. Insgesamt erfordert die Poolchemie etwas Wissen und Pflege, lohnt sich aber für ungetrübten Badespaß. Mit den in diesem Artikel vermittelten Grundlagen zur Poolchemie sind private Poolbesitzer gut für eine sichere Badesaison gerüstet.